Am 25. Oktober wurde das bei der Familie Brigitte und Toni Harst befindliche Backes nach über 30 Jahren aus dem Dornröschenschlaf geweckt.
Eine Gruppe Schalkenbacher „Späteinsiedler" die schon seit 30 Jahren im Heimersheimer Westtorbackes regelmäßig Brote backen, hatten die Aktion mit der Familie Harst und interessierten Nachbarn/ Freunden durchgeführt.
Der Ofen wurde auf Grund der langen Standzeit bereits Tage zuvor vorsichtig schrittweise vorgeheizt, um vermutete Feuchtigkeit in Mauerwerk und Kamin zu trocknen.
Vom Mauerwerk und den Abluftzügen her, befindet sich der etwa 100 Jahre alte Ofen in einem erstaunlich guten Zustand.
Der vorher angesetzte Sauerteig wurde mit Wasser, Salz sowie hälftig Roggen- und Weizenmehl zu etwa 50kg Teig verarbeitet, aus dem 34 Brotlaibe gewirkt wurden. Nachdem das Feuer im Ofen heruntergebrannt war, wurde die Asche ausgeschabt und mittels "Flabbes" (Holzstange mit nassem Jutesack an einer Kette befestigt) ausgekehrt.
Die in der Garage von Toni vorbereiteten Laiber wurden abschließend eingeschnitten, gesegnet und mit neu angefertigtem Brotschieber in den Ofen "eingeschossen".
Zur Stärkung der beteiligten Bäcker, Bäckerinnen und Kindern, wurden auch Wildschweinwürstchen in Brotteig eingerollt und ebenfalls gebacken.
Alle Beteiligten und vor allem die Kinder hatten einen riesigen Spaß an diesem Tag und ließen sich die Brotwürstchen, einen von Brigitte vorbereiteten und ebenfalls im Ofen gebackenen Nußhefezopf sowie Griebenschmalz und andere Dips auf dem frischen Backesbrot schmecken.
Das im Hause Toni Harst niemand Durst erleiden musste, wird ohnehin jedem klar sein.
Eine rundum gelungene Wiederbelebung des Obervinxter Backes und alle Beteiligten waren sich einig, dass diese Aktion nicht einmalig bleiben darf.
Artikel von Jürgen Welter